Kenner der nordafrikanischen Küche kennen sie - die marokkanische Tajine. Doch was ist eine Tajine?
Bei einer Tajine handelt es sich in erster Linie um einen aus Lehm gebrannter Schmortopf.
Dieses Gefäß ist der Inbegriff der traditionellen nordafrikanischen Küche.
Zu diesem wohlgeformten Schmorgefäß gehört entweder ein spitzer (arabisch) oder auch ein gewölbter (berberische) Deckel.
Ursprünglich wurde die marokkanische Tajine von den Berbern erfunden und stets in mühsamer Handarbeit einer uralten Töpferkunst gefertigt.
Das aus Lehm hergestellte Gefäß der Tajine wird grundsätzlich so hergestellt, dass es unabhängig von plötzlichen Temperaturwechseln ist. Die Anwender können darauf vertrauen, dass der Schmortopf durch abrupte Temperaturveränderungen keinen Schaden nimmt.
Das geniale an der marokkanischen Tajine ist jedoch, dass es die damit zubereiteten Speisen im Inneren schonend und gleichmäßig gart. Der Schmortopf schützt die ausgefallenen Gerichte vor dem Verbrennen – der Deckel sorgt dafür, dass die Wärme gleichmäßig und langhaltend gehalten wird. Auf diese Weise gelingen sowohl die traditionellen nordafrikanischen Speisen als auch aus europäischen Breitengraden bekannte Schmorgerichte.
Die marokkanische Tajine gibt es mittlerweile auch in ganz verschiedenen Ausführungen. Neben der klassischen Variante aus gebrannter Lehmerde, gibt es diese Schmorgefäße heute auch aus Hartkeramik oder aus einer Kombination von Gusseisen und Keramik käuflich zu erwerben.
Dabei handelt es sich um nichts anderes als eine ganz natürliche Beschichtung, welche die Tajine vor dem Zerkratzen schützt. Bei diesem Arbeitsschritt wird außerdem ein Teil der Poren in der Keramik geschlossen. Sowohl Deckel als auch der Rest der Tajine sollten im Anschluss daran ebenfalls „gewässert“ werden. Bei der nächsten Verwendung wird ein Großteil des Wasserdampfes vom Deckel abgewiesen und sorgt dafür, dass im inneren der marokkanischen Tajine die perfekte Atmosphäre zum Garen herrscht.Wird eine traditionelle marokkanische Tajine zum Kochen verwendet, muss diese vor dem ersten Gebrauch mehrere Stunden in Wasser eingelegt werden. Im Anschluss daran wird Gemüse mit etwas Öl und Wasser eingekocht. Der Zweck dieses Vorgangs ist in erster Linie die Bildung der sogenannten Patina.
Bei der Frage Was ist eine Tajine, bezeichnet sich die Tajine nicht nur als ein Topf aus Lehm gefertigtes Schmorgefäß, sondern auch das traditionelle marokkanische Gericht. Es gibt sie in vielen verschiedenen Variationen mit Gemüse, Fisch aber natürlich auch Fleisch. Herzhafte Gerichte mit einer fruchtigen Note wie zum Beispiel Lamm mit Quitte oder auch Rindfleisch mit Pflaumen erfreuen sich bei kulinarischen Kennern größter Beliebtheit. Weit verbreitet sind auch Variationen mit Hähnchen, Hackfleisch oder komplett vegetarische Gerichte mit Tofu.
Es müssen aber nicht immer Gerichte aus dem Ursprungsland der marokkanischen Tajine sein. Alle Speisen, die eine lange, besonders schonende Garzeit bei gleichmäßige Wärmezufuhr benötigen, lassen sich hervorragend zubereiten. Dazu gehören auch Schmorgerichte aus Regionen wie Asien, Südamerika oder auch Deutschland.
Traditionell ist die marokkanische Tajine für den Einsatz auf dem Holzkohlefeuer vorgesehen. Die Tajine ist feuerfest und hält jede Form großer Hitzeentwicklung aus. Sie eignet sich jedoch nicht nur für den Gebrauch auf offenen Feuer, sondern auch für den Backofen. Durch die gleichmäßige Wärmeabgabe wird ein hervorragendes geschmackliches Ergebnis erzielt ohne Unmengen von Energie zu verbrauchen.
Natürlich kann die marokkanische Tajine auch auf einem klassischen Herd genutzt werden. Für die Nutzung auf dem Glaskeramik-Kochfeld und anderen modernen Herdarten empfiehlt sich allerdings die Verwendung einer Tajine aus Hartkeramik. Selbst die Verwendung auf energiesparenden Induktionsherden ist mit dem entsprechenden Zubehör möglich.
Mit der marokkanischen Tajine wird das schonende Garen und Schmoren zum Erlebnis. Mit ihr lassen sich eine Vielzahl exotischer Gerichte (die ebenfalls als Tajine bezeichnet werden) auf traditionelle Art und Weise zubereiten. Die Tajine eignet sich jedoch auch für jegliche Art von Schmorgerichten, bei denen es auf gleichmäßige und langanhaltende Wärmezufuhr ankommt.
Die traditionell aus Lehmerde gefertigte marokkanische Tajine kann sowohl auf Holzkohlefeuer als auch im Backofen verwendet werden. Das Kochen auf einem „normalen“ Herd ist ebenso möglich. Für alle anderen Herdarten empfiehlt sich jedoch eine Tajine aus Hartkeramik.
Mit der marokkanischen Tajine gibt es kein Anbrennen und keinen Geschmacksverlust. Das Kochen wird zum Event und die Gerichte zu einer kulinarischen Offenbarung.